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Droht jetzt ein Heiz-Sheriff?

07.05.2024

Seit bekannt wurde, dass das neue Energiegesetz sowie das dazugehörende Dekret einen Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energie verlangt, erhalten wir vom HEV Baselland viele Zuschriften und Anrufe.

Die Leute sind verunsichert. Besorgt. Auch ungehalten. Wissen nicht, welche Kosten da auf sie zukommen. Kosten notabene, die viele nicht einfach so verkraften könnten, denn entgegen der beliebten Darstellung von Links-grün, ist nicht jede Hauseigentümerin und nicht jeder Hauseigentümer reich. Sehr viele haben unter grossem Verzicht lange für ihr Eigenheim gearbeitet oder tun es noch immer.

Am meisten beschäftigen die Kosten bezüglich eines Heizungswechsels. Deshalb scheint wichtig, nochmals zu unterstreichen: Mit einfach durchschnittlich 50 000 Franken Investition in eine Wärmepumpe ist es meist nicht getan, wie der Artikel nebenan sehr deutlich aufzeigt: Das Gesetz setzt Energieverbrauchwerte zum Ziel, wie es ein Minergie-P-Gebäude hat. Das ist mehr als ambitioniert und bedeutet, neben einem Heizungswechsel und den notwendigen Anpassungen bei der Wärmeverteilung (beispielsweise Bodenheizung), enorm hohe Kosten für die Gebäudehülleisolation.

Es stellt sich eine weitere wichtige Frage: Erreicht dieses Gesetz tatsächlich, was die Befürworter uns versprechen, nämlich mehr Klimaschutz? Bei einem Verbot von Öl- und Gasheizungen auf anfangs 2026 würden vor diesem Termin viele Öl- und Gasheizungen nochmals ersetzt. Denn so wird die Heizung mit viel tieferen Kosten (unter 20 000 Franken) 15 oder mehr Jahre laufen. Es würde deshalb nicht wundern, wenn es zu Hamsterkäufen in letzter Minute käme. Und damit wäre am Ende die CO2-Bilanz nicht besser, als wenn die Politik auf einen freiwilligen Ersatz setzen würde. Zudem: Wie will der Staat dieses Ölbrennerverbot umsetzen und kontrollieren? Wer sich einen teuren Heizungswechsel nicht leisten kann, wird sich anders zu helfen versuchen. Es ist zu erwarten, dass die Heizungen «unter Ausschluss der Behörden» ersetzt werden. Was kommt dann? Ein Heizraum-Sheriff? Einmal mehr wird hier eine Bürokratie losgetreten, die viel kostet und nichts bringt.

Ein weiterer Punkt geht bei der Debatte völllig unter: die Technologieoffenheit. Aus heutiger Sicht lässt sich schlicht nicht sagen, wo die Heizungstechnik in zehn Jahren steht. Gut möglich, dass das links-grüne Traumduo Wärmepumpe-Photovoltaikanlage dann als überholt und veraltet gilt. Dann haben wir ein Gesetz, das Hunderte von Menschen enorm viel gekostet hat und veraltet ist.